Transparenz.Ihre Fragen zur Neutronensonde
Wie hoch ist die Radioaktivität und ist das gefährlich für die Bewohner?
Die Aktivität der Neutronensonde beträgt 1480 MBq, das bedeutet, dass sie in 1 Meter Abstand von der Quelle maximal 1 Sv pro Stunde abgibt. Der Grenzwert für Organdosen sind im Strahlenschutzgesetzt festgelegt und beträgt 50 mSv pro Kalenderjahr. Dies würde bedeuten, dass man der Strahlung 50.000 Stunden im Jahr ausgesetzt sein müsste, um den Grenzwert zu erreichen.
Kann jeder Techniker die Sonde bedienen?
Nur extra geschultes Personal, was vom Strahlenschutzbeauftragten zertifiziert wurde, darf das Gerät einsetzen. Es müssen regelmäßig Schulungen und Unterweisungen stattfinden. Dies ist aber tatsächlich nur wegen des Arbeitsschutzes und der Sicherheitsauflagen wichtig. Die Messung selbst ist unkompliziert. Das Gerät ist einfach zu bedienen. In jedem Fall sollte sich der Techniker mit Baustoffen und Konstruktionen gut auskennen, denn wie das Messergebnis später zu bewerten ist, bedarf Erfahrungen.
Was ist so besonders an dem Verfahren?
Die Besonderheit des Messgerätes liegt in der Fähigkeit Baukörper zu durchstrahlen. Dies unterscheidet sich zu anderen Feuchtemessgeräten, wo gebohrt werden muss oder Proben entnommen werden. Andere Feuchtemessgeräte (außer Mikrowellen) können auch nicht so tief in den Baukörper messen. Dabei wird das gesamte Volumen, ähnlich wie ein Fußball, erfasst und die Messwerte sind sehr genau. Größter Vorteil des Gerätes ist, dass die betroffenen Bauteile nicht geöffnet werden müssen, um die verdeckte Durchfeuchtung zu lokalisieren. Es wird sozusagen die „Dichte“ der im Baustoff enthaltenen Feuchtigkeit erfasst.
Gibt es Nachteile? Was sind die Vorteile?
Der Verwaltungsaufwand ist im Grunde genommen der einzige Nachteil, den das Gerät für den Anwender bietet. Es ist also ein absolutes Profi-Gerät. Die Messungen an sich sind relativ einfach auf den beiden Anzeigen abzulesen und sie werden sowohl digital, als auch analog (für den schnellen Überblick) angezeigt. Ebenfalls ist ein Vorteil, dass die Messdauer durch den Messtechniker selbst ausgewählt werden kann, was die Messgenauigkeit erhöht.
Wieviel kostet der Einsatz?
Das ist natürlich sehr unterschiedlich zur Messaufgabe, denn es ist abhängig wie groß der jeweilige Aufwand ist. Wir erstellen projektbezogene Angebote. Für die Prüfung eines Einfamilienhauses (Prüfung des Kellers) ist zwischen 500,- und 1.500 Euro zu rechnen. Bei einem großen Dach ist der Aufwand höher. Doch es lohnt sich in jedem Fall, denn es ist deutlich preiswerter ohne Zerstörung die Feuchtigkeitsausbreitung zu erkennen, den Schaden einzugrenzen und dann gezielt zu sanieren, als Böden, Dächer oder Wände zu öffnen, nur um zu wissen wie feucht es ist.
Wie kann die Sonde in der Praxis eingesetzt werden? Gibt es Beispielobjekte?
Überall dort wo Feuchtigkeit in eine Konstruktion gelangen kann, ohne dass man die Oberfläche beschädigen will. Dies beginnt bei Nassräumen, wie Bädern oder Toiletten, Duschen usw. Je hochwertiger die Konstruktion, um so sinnvoller ist der Einsatz. Flachdächer beispielsweise haben das Problem, dass, wenn Feuchtigkeit eintritt, sich diese im Dachaufbau verteilt und an ganz anderen Stellen wieder austritt. Die Dachhaut zu öffnen ist dabei immer eine Herausforderung, denn es muss danach wieder dicht verschlossen werden. Wer also keinen „Flickenteppich“ haben möchte, sollte die zerstörungsfreie Messung nutzen. Aber auch Decken und Wände können abgescannt werden, um zu erkennen, wo sich Feuchtigkeit verbirgt.
Wie lange dauert das Verfahren und wann kann man mit einer Auswertung rechnen?
Das ist wieder ein wesentlicher Vorteil der Neutronensonde. Das Messergebnis liegt im Grunde genommen sofort vor. Es ist nötig Materialproben in ein Labor zu senden oder das Messergebnis abwarten. Die Daten werden direkt in den Grundriss eines Gebäudes in Form eines Messrasters eingetragen und dann die Messwerte verglichen. Im Rahmen der Bildgebungsverfahren können die Daten aber auch in der EDV verarbeitet werden und man erhält ein farbiges Bild, welches den Messwerten bestimmte Farben zuordnet. So kann man die Messungen jederzeit wieder nachvollziehen und beispielsweise Technische Austrocknungsprozesse protokollieren.
Für wen ist der Einsatz dieser Sonde geeignet?
Vor allem bei Wasserschäden unter hochwertig versiegelten Oberflächen lohnt sich der Einsatz am meisten. Aber ob es sich um ein Bad oder um ein komplettes Fitnessstudio, Hotel, Kliniken oder andere sensible Bereiche handelt ist letztlich unbedeutend. Es geht im Prinzip immer darum, verborgene Feuchtigkeit zerstörungsfrei zu lokalisieren.
Gibt es besondere Vorkehrungen, die getroffen werden müssen?
Die sicherheitstechnischen Bestimmungen werden durch die Strahlenschutzbehörden regelmäßig angepasst und erneuert. Diese Bestimmungen halten wir selbstverständlich ein. Dazu gehört die Ausbildung der Messtechniker, die Lagerung und der Transport des Messgerätes, sowie eine Umgangsgenehmigung. Zur Vorbereitung ist es immer hilfreich die Art und den Aufbau der zu untersuchenden Baukonstruktion zu kennen und einen Grundriss bei der Hand zu haben.
Vielseitig einsetzbar.
Die Neutronensonde hat noch einen Vorteil: Sie ist in den verschiedensten Bereichen und auf unterschiedlichen Oberflächen einsetzbar. Irgendwo im Haus tropft es von der Decke, aber wo genau ist auf dem Dach die Leckstelle? Mit der Neutronensonde lässt sich die Durchfeuchtung eingrenzen und die auffälligen Bereiche lokalisieren ohne dass die Dachabdichtung geöffnet werden muss.
Sie haben den Verdacht auf einen Feuchtigkeitsschaden und wollen herausfinden, wo genau er sich versteckt, ohne alles aufzureißen? Kontaktieren Sie uns.