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Wieso schimmelt es?

Die kalte Jahreszeit hat begonnen. Wir nennen diese Zeit „Schimmelsaison“, denn im gleichen Maße wie die Temperaturen sinken, steigen die Anfragen zur Ursachenforschung und Sanierung von Schimmelschäden. Bekanntermaßen entsteht Schimmel in Gebäuden immer dann, wenn zu viel Feuchtigkeit vorhanden ist. Im Winter kommt dies verstärkt durch Tauwasser (Kondensat). Es entsteht durch zu hohe Raumluftfeuchte, Wärmebrücken oder andere kalte Bauteile. Aus diesem Grund neigt man dazu, die Ursache im Winter vor allem bei zu hoher Raumluftfeuchte (durch falsches Heizen und Lüften) zu suchen. Aber, Vorsicht! Schimmel kann auch bei Wasser- oder Feuchteschäden entstehen. Um eine sichere Aussage zur tatsächlichen Ursache treffen zu können, sind daher zuerst Untersuchungen des Gebäudes auf mögliche Schäden zu treffen, um keine falschen Schlüsse zu ziehen. 

Vor Ort

Ein Beispiel aus der Praxis.

Der vorliegende Fall zeigt, das man gerade in der kalten Jahreszeit genau hinschauen sollte. Kürzlich rückten unsere Sachverständigen aus um einen Schimmelbefall zu prüfen. Die Frage war, ob die Ursache für den Schimmel vor Ort ebenfalls zu hohe Luftfeuchtigkeit ist. Bei der anamnestischen Befragung zur Entstehung des Schadens stellte sich allerdings heraus, dass der Schimmel bereits im Spätsommer entstanden ist und sich nun immer weiter ausbreitet. Das klingt nicht nach Tauwasser, oder? 

Die Besichtigung vor Ort zeigte dann, dass Befall im unteren Wandbereich der Außenwand vorhanden war, aber eben nur dort. Lokal an einer Stelle. Hier war eine Heizleitung in der Wand verlegt, jedoch wäre bei einem Defekt viel höhere Feuchtigkeit vorhanden. Da es sich um eine Außenwand handelte, erfolgte die Besichtigung von außen. Die verklinkerte Fassade zeigte auffällige Ausblühungen im Fugenbild und Abplatzungen, die auf einen Feuchteeintrag hindeuteten. Nun stellte sich die Frage, wie die Fassade durchfeuchtet werden konnte. Bei genauer Betrachtung zeigte sich, dass über der betroffenen Fläche die Regenentwässerung in die Wand verspringt. Könnte hier ein Defekt an der Regenentwässerung vorliegen? Wenn ja, wie könnte man den nachweisen? Mit Hilfe einer Rohrkamera wäre das möglich. Doch es gab keine geeignete Möglichkeit die Kamera in das Rohr einzuführen, da keine Revisionsöffnungen vorhanden war. Diese hätte erst eingebaut werden müssen, was allerdings nur mittels Rüstung an der Fassade möglich wäre. Um diese Kosten zu vermeiden und weil die Klinkerfassade sowieso abgeplatzt war, entschied man sich, diese Fläche zu entfernen. Nach Freilegung wurde dann die Schadensursache sichtbar. Ein stark beschädigtes Rohr, aus dem unbemerkt Regenwasser in die Fassade austreten konnte. Das Ziel war klar, den Schaden beseitigen und die identifizierten Stellen trocken legen. 

Fazit

Gerade in der kalten Jahreszeit sollte bei Schimmelbefall zuerst das Gebäude untersucht werden, bevor die Ursache bei zu hoher Raumluftfeuchte vermutet wird. Sporen (Konidien) von Schimmelpilzen sind sehr klein (2-20 µm) und leicht. Sie schweben in der Luft und siedeln sich an feuchten Bauteilen an, keimen dort aus, bilden Myzel und später den eigentlichen Pilz mit dem Fruchtkörper. Erst der Fruchtkörper ist für uns als farbiger Fleck sichtbar. Wenn Sie mehr zum Thema erfahren möchten, klicken Sie gerne hier: 

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